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Luis Salgado aus Madrid – Politische Bewegung oder humanes Bewusstsein? Ihr entscheidet…
Luis Salgado interviewt Teilnehmer der Protestaktionen in Madrid und kommentiert die Antworten.

Übersetzung:
Hier ist Luis Salgado. Ich spreche direkt aus Madrid. Hier haben sich Junge und Ältere versammelt, Menschen mit sozialem Gewissen. Es ist keine politische Bewegung, sondern eine humanitäre. Es soll Bewusstsein geschaffen werden für den Machtmissbrauch der Politik. Denn den gibt es in Madrid, in Spanien und weltweit.
(Es werden Ausschnitte und Redner auf den Versammlungen gezeigt).
Rednerin: Es reicht uns mit dem Machtgehabe der Politiker! Schluss damit!
Zwei Redner auf der Straße: Das mit der Krise, der Wirtschaftskrise wurde künstlich herbeigeführt, und es wird viel gelogen.
Luis Salgado: Ich berichte aus Madrid. Hier ist die Kampagne gegen die derzeitige Politik in vollem Gange. Was halten Sie von der derzeitigen Bewegung hier?
Gefragter: Ich finde das sehr gut. Es wurde Zeit, dass die Jugend protestiert. Denn so wie die Zustände jetzt sind, können sie nicht leben, ohne Arbeit, ohne Wohnung. Die Situation rief förmlich danach.
L.S.: Was sind für Sie die grundlegendsten Rechte, die jeder haben sollte?
Gefragter: Vor allem Demokratie, denn das , was wir jetzt haben, ist keine Demokratie, das ist nur Demokratie für einige wenige. Die Politiker gehen mit dem Land nach ihrer Lust und Laune um. Die Jugend hat keine Arbeit und keine Perspektive. Die Krise frisst das Geld auf, Hypotheken und schulden können nicht bezahlt werden, keiner kann sich Wohnraum leisten.
L.S.: Haben Sie denn in den letzten Jahren schon Veränderungen in Spanien gesehen?
Gefragter: Es gab einige Veränderungen, aber nur für die da oben, die Politiker und die Reichen. Und diese Proteste sollen damit aufräumen. Und fordern die Schaffung von Arbeitsplätzen, denn die Jugend ist an den Rand gedrängt.

L.S.: Die Älteren hier in Madrid unterstützen die Jugend und ihre Forderungen. Es ist eine Revolution des Bewusstseins. Politische Parteien sind hier nicht zu sehen. Je länger ich hier bin, um so mehr verstehe ich von dieser Bewegung, die menschlich ist und nicht politisch.

Bärtiger Gefragter: Das ist eine Bewegung der Bevölkerung, des Volkes. Hier sind weder Gewerkschaften noch Parteien. Wir wollen politische Veränderungen in Spanien. Die Älteren hier sind begeistert und unterstützen uns. Es sind alle dabei, nicht nur die Jungen.

Gefragter mit Brille: Die Dinge laufen nicht gut in Spanien. Darum protestieren wir friedlich hier. Der Protest ist gegen die Bänker, die Bosse, gegen die Lügner, gegen die Mächtigen, die sich etabliert haben, gegen die Geschäftemacher. Wir bleiben friedlich, auch wenn die Polizei versuchen sollte, uns gewaltsam zu vertreiben. Solange es nicht so läuft wie am Dienstag. Da war die Polizei rabiat, sie haben Mädchen an den Haaren und Ohren gezogen,sie haben uns weggezerrt, hingeworfen. Aber wir habennichts gemacht, uns nicht gewehrt, wir waren friedlich.

Gefragter beim Brot: Die Leute bringen uns weiter Sachen, oft auch ohne Nachfrage. Wir verpflegen hier die Leute, die Tag und Nacht dabei sind. Das ganze ist eine humanistische/humanitäre Bewegung.

Bärtiger nochmal: Die Politik taugt nichts.

Befragter mit Brille: Am tollsten ist, dass auch die älteren Generationen uns unterstützen, das motiviert mich am meisten. Ich habe Freudentränen in den Augen. Kommt alle hierher, lasst uns zusammenkommen.

Mit Megaphon: Kein Schutz für Kriminelle! Zeigt dem Volk wenigstens ein Minimum an Respekt, ihr da oben.

L.S.: Am Ende dieses Tages werde ich mich informieren, was heute beschlossen wurde hier. Es ist toll, wie viele hier zusammenkommen , um ein neues Bewusstsein zu schaffen. Als Menschen müssen wir voranschreiten. Wir wollen menschlichen Fortschritt, keinen politischen Fortschritt. Das war aus Spanien Luis Salgado.

(Übersetzung: Martina Bedregal Calderon)

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